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Unerwarteter Wasserstand

Nach circa zwei Stunden Fahrt erreichte ich den See in den Pyrenäen. Er zeigte sich in einem Bild wie ich ihn vorher noch nie gesehen hatte: Der Wasserstand war sehr hoch und das zu dieser Jahreszeit. Der Hohe Pegel verlieh dem See einen ganz neuen Reiz. Ich mag es, wenn die Ufer überspült sind und die im Wasser stehenden Bäume zu interessanten Angelstellen werden. Trotzdem rechnete ich damit, dass ich die meisten Stellen gut mit dem Auto erreichen könnte, musste mich aber vom Gegenteil überzeugen: Fast alle Stellen die noch erreichbar waren, wurden von französischen Gypsies belagert die sich so ausbreiteten, das ich mich hätte unter sie mischen müssen um Angeln zu können. Nachdem ich gefühlt den ganzen See abgeklappert hatte, fand ich eine Stelle im flachen Seeteil die noch nicht belagert war. Leider war diese durch das nun fallende Wasser völlig verschlammt. Teilweise sank ich auf dem Weg zum Boot bis zu den Knien im Schlamm ein dafür hatte ich aber direkt bei der Ankunft einen Fisch springen sehen, also sch… drauf.

Doppelter Besuch

Ich begann erst am zweiten Tag mit dem angeln, da es am Abend zu spät geworden war. So konnte ich in aller Ruhe im hellen die Ruten an die Gegebenheiten anpassen. Zwei legte ich mit Subfloats in flache überspülte Bereiche direkt an versunkene Büsche. In der ersten Nacht bekam ich genau auf einer dieser Ruten einen Biss. Nachdem der Fisch trotz Subfloat in einem Hindernis hing konnte ich nach einer Befreiungsaktion einen alten mageren Schuppi abkeschern. Ein Fisch mit Charakter…

Für die nächsten zwei Tage kündigten sich Kumpel Michael und seine Freundin an, die gerade einen Roadtrip durch Frankreich machten und ebenfalls auf dem Weg zum See waren. Zwar fingen wir nicht wirklich gut, verbrachten aber eine unheimlich entspannte und Gute Zeit. Zu unser aller Verwunderung fing ich denselben Charakter Schuppi von vor 2 Tagen, erneut. Nachdem sich die beiden nach zwei Tagen wieder verabschiedeten, blieb ich noch eine weitere Nacht, leider erfolglos. Das Wasser fiel immer mehr, was scheinbar die Fische aus dem flachen Areal ziehen ließ. 

Vom Meer in die Berge und …wohin jetzt?!

Für mich ging es am nächsten Tag in die nächste größere Stadt, um Wäsche zu waschen einzukaufen und einen kurzen Abstecher ans Meer zu machen. Es war wie zu erwarten sehr überfüllt und ich war froh eine Parkmöglichkeit gefunden zu haben. Noch am selben Abend fuhr ich wieder ins Landesinnere, zurück in Richtung Pyrenäen. 

Ich wollte wieder in die Berge, in der Hoffnung dort ruhige Plätze mitten in der Natur zu finden. Ich kannte die Ecke schon von einem meiner vergangenen Trips daher steuerte ich den großen Bergsee „Lac de Matemale“ an. Leider musste ich vor Ort feststellen, dass die so gut in Erinnerung gebliebenen Stellplätze durch eine Höhenbeschränkung unzugänglich gemacht wurden. Ich fuhr also weiter und war schockiert wie voll es selbst an eher unspektakulären Orten mitten in den Bergen war. Es war mitten in der Woche es steppte aber gefühlt an jedem Ort der Bär. Mich überkam das Gefühl, das es egal wo ich im Moment hinfahren würde, überall dasselbe los sein würde. Wenn nicht sogar schlimmer. Immerhin war ich in noch keiner Touri Region.

Rastlos

Die nächsten Tage verbrachte ich viel im Auto. Fuhr durch die Berge, schaute mir Seen und neue Landschaften an und fühlte mich irgendwie rastlos. Ich wusste nicht so wirklich wohin mit mir und auf was genau ich Lust hatte. Die Gewässer waren aktuell sehr stark überfüllt, was mit die Lust am Angeln nahm. Vom Meer ganz zu schweigen dort war kaum ein freier Quadratmeter zu finden und in den Berge war meist so schlechtes Internet, das ich meine Sachen am Laptop nicht erledigen konnte. Also gurkte ich von A nach B, um am Ende wieder bei meinem Kumpel Sebastien zu landen. Dort in der Gegend suchte ich mir irgendwo einen freien Platz wo ich parken konnte um das warme Wochenende auszusitzen um kommende Woche hoffentlich wieder irgendwo in Ruhe angeln zu können…