Überwintern in Portugal
Über 3 Monate ist es her, als ich zum letzten Mal einen Blog in die Tasten gehauen habe. Viel ist passiert in dieser Zeit und mir fehlte schlicht weg die Motivation über das Gegenwärtige zu schreiben. Vielmehr habe ich mich darauf konzentriert im Moment zu leben und mich neuem zu öffnen. So widmete ich meine Zeit in den vergangenen Monaten neuen Buchprojekten und fing an das Surfen zu lernen. Da das Reisen im Camper nicht nur durch Corona zu einer immer größeren Herausforderung in Portugal wurde, stand ich für über einen Monat mit vielen anderen reisenden isoliert auf einem traumhaften Spot direkt am Meer. Dort konnte ich meine Surfskills regelmäßig verbessern und jede Menge nette und inspirierende Leute kennenlernen.
Das erste Mal in Spanien
Als das Wetter Ende Februar auch im Inland von Portugal und Spanien erträglicher wurde, war es an der Zeit weiter zu ziehen. Die Motivation neue Gewässer zu erkunden und auf Karpfen zu angeln war nach zwei Monaten „Abstinenz“ wieder da. Nach kurzem Aufenthalt in Portugals-Inland ging es über die Grenze ins spanische Hinterland. Dort angelte ich kurz nach meiner Ankunft zuallererst in einem kleinen Flussabschnitt, der mir von einem portugiesischen Angler empfohlen wurde. Es dauerte nicht lange, bis ich die ersten Fische ausmachen- und die ersten „Spanier“ fangen konnte. Hübsch beschuppte Spiegler und Schuppis, die die portugiesische Gewichtsklasse deutlich übertrafen. Schon in der zweiten Nacht hatte die Session jedoch ein abruptes Ende, als mir die „Guardia Civil“ einen Besuch abstatte und mich darauf hinwies, dass in Spanien ab 22.00 Ausgangssperre bestand und somit das Angeln nicht gestattet sei. Ich kurbelte also die Ruten im Beisein der Polizisten ein und fuhr am nächsten Tag weiter an einen großen Stausee in der Region.
Erst mal ankommen…
Hier traf ich auch meinen Kumpel Clemens wieder, mit dem ich unter anderem die letzten beiden Monate in Portugal verbrachte. Da gerade Wochenende war und die Spanier ihre Freizeit gerne am Wasser verbrachten, wartete ich bis das Wochenende vorbei war, es ruhiger wurde und ich freie Platzwahl hatte. Die Zeit verbrachte ich am See in Gesellschaft gepaart mit einigen Raubfischangelausflügen. Noch nie zuvor habe ich so erfolgreich und auf einfache Art und Weise Zander gefangen. Das Aufkommen der Räuber im See war einfach enorm! Zum Wochenanfang begab ich mich dann auf die Suche nach einem Platz. Ich vermutete die Fische wegen des sonnigen Wetters relativ konzentriert in flachen, krautigen Bereichen.
Viele Kilometer Schotterpiste ließ ich hinter mir, bis ich den Platz erreichte, den ich vorher über Google Maps ausgesucht hatte. Die Platzwahl wurde durch einen springenden Karpfen, kurz nach meiner Ankunft erleichtert. Schnell zog sich das Boot vom Dach und baute das Tackle auf. Die Bucht stand voller Kraut und viele weitere Fische zeigten sich während des Aufbauens. Ich suchte mir möglichst freie Krautkanten, an denen ich meine Rigs ablegte. Zu meiner Verwunderung verlief die erste Nacht ruhig. Auch der nächste Tag verging ohne Biss. In der zweiten Nacht hörte ich erneut Fische in der Bucht springen und am Morgen gegen 9 Uhr kam dann endlich der erhoffte Dauerton. Ein gut gebauter Schuppi landete im Kescher. Eine weitere Nacht blieb mir noch, bevor ich am Wochenende wieder das Feld räumen wollte. Zum einen stand auf meinem Platz ein Angelwettkampf bevor zum anderen sollte ich nach knapp 2 Jahren Alex wieder treffen, der zusammen mit Kumpel Najib am See eintreffen würde. Leider konnte ich in der letzten Nacht an meinem Platz nur noch eine Schleie fangen.
Frühlingserwachen
Wie geplant verbrachten Alex, Najib, Clemens und ich das Wochenende zusammen, bevor wir uns nach drei Tagen wieder zum Angeln aufteilten. Mir war die Zeit für mich alleine enorm wichtig geworden, nachdem ich mich in Portugal fast ausschließlich in Gesellschaft befand. So konnte ich mich deutlich besser auf meine Arbeiten am Laptop und auf mein inneres fokussieren. Die noch wilde Natur und Abgeschiedenheit in dieser Region Spaniens war genau richtig dafür.
Der Frühling ist jetzt in vollen Zügen. Die Blumen sprießen, der Spargel wächst, der Lavendel blüht und die Sonne erwärmt das Wasser. All diese Umstände brachten die Fische leider nicht wirklich in Beißlaune. Der einzige Fisch, den ich nach meinem Schuppi hakte, schlitzte mir während des Drills zu allem Übel aus.
Also nutze ich die beißfreie Phase am Seeufer sitzend, von der Sonne geküsst, mit Blick auf die große Wasserfläche, um ein paar Zeilen zu schreiben. Bald schon wird es nach 9 Monaten „On Tour“ Richtung Heimat gehen. Neue spannende Projekte und Visionen warten, seid also gespannt!!
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