Es ist der 13. Dezember. Meine drei Ruten liegen seit 19:00 und ich sitze gerade auf meiner Liege vor der Zeltheizung. Draußen ist es eisig kalt und mein Setup ist mit Frost bedeckt. Die Angelbedingungen sind nicht die besten – es ist windstill, das Barometer zeigt 1028hPa, die Temperaturen liegen ganz offensichtlich im Minusbereich.
Ich frage mich gerade, wie ich auf die dumme Idee kommen konnte, bei diesen Umständen ans Wasser zu fahren … zuhause wäre es definitiv gemütlicher. Nur zwei Punkte haben mich motiviert. Erstens: Am kommenden Sonntag ist Vollmond. Zweitens: Ich hatte mir, wie schon vorher erwähnt, vorgenommen, den Winter über durchzufischen; und da gehören schlechte Bedingungen wie diese hier einfach dazu. Wenn ich nebenbei noch darüber nachdenke, wie viele und große Fische ich außerdem bei so miesen Bedingungen fangen konnte – da lächle ich einfach mal in mich hinein, drehe die Heizung auf und warte einfach mal, ob ein Biss kommt.
Letzte Woche war ich zum Nikolaustag angeln, bei mildem Südwestwind und leichtem Regen. Die Morgenstunden verbrachte ich auf dem ersten Platz im Wald, als dort jedoch nichts passierte, wechselte ich zum Nachmittag an den Platz am Badestrand. Offenbar war es die richtige Entscheidung gewesen, denn nach gerade mal einer halben Stunde dort konnte ich einen stabilen Spiegler mit 16kg fangen.
In den frühen Abendstunden bekam ich noch einen Biss. Allerdings schwamm der Fisch, entgegen der Erfahrung mit allen anderen davor, rechts den Strand entlang und schwamm sich fest. Ich zog zwar in alle Richtungen und probierte jeden erdenklichen Trick, am Ende verlor ich ihn aber leider.
Am 10. Dezember hatte ich erneut einen freien Tag zum Fischen. Trotz kaltem Wetter und hohem Luftdruck baute noch im Dunkeln frühmorgens mein Tackle auf und um 7:00 lagen die Ruten.
Gegen Mittag kam dann auch der ersehnte Biss. Ein kleiner Schuppenkarpfen fand den Weg in meinen Kescher, von wo aus er auch direkt wieder schwimmen durfte.
Den Nachmittag über wurde mir kalt und langweilig, aber ich war der festen Überzeugung, dass ich noch einen Biss bekommen konnte. Genau das passierte dann auch gegen 19:00! Die rechte Rute lief langsam ab, der Fisch zog tief und gab richtig gut Druck. Aber zu meinem Schrecken zog er, wie auch schon der Fisch am Nikolaustag, nach rechts, wo auch er sich komplett festschwamm. Ich konnte einfach nichts machen, außer kurz darauf meine Montage mit aufgebogenem Haken einzukurbeln. Man, war ich frustriert! Das lange Warten in dieser Kälte und dann das …
Nachdem das Adrenalin sich langsam wieder gesenkt hatte, erschien dennoch ein positiver Gedanke, denn eines konnte ich nun sagen: Ich hatte Bisse unter miesen Bedingungen bekommen.
Der Strand ist definitiv gut fürs Tagesangeln, was mir entgegenkommt, denn ich gehe im Winter lieber tagsüber raus. Ich habe dort jetzt viermal geangelt, davon nur eine Nacht, und alle Fische kamen bei Helligkeit, oder zumindest in den frühen Abendstunden. Ich werde dort weiter füttern und vor Weihnachten nochmal dort angeln. Trotz Bootsverbot am Gewässer werde ich dann ein kleines Schlauchboot mitnehmen, denn lieber riskiere ich eine kleine Geldstrafe, als dass ich nochmal einen Fisch verliere.
Lag es am Platz? Am Wetter? Hätte ich am Strand etwas gefangen? Ich weiß es nicht, werde aber trotz Blank weiter füttern und es dort nochmal bei besserem Wetter weiter probieren. Für die Woche vor Weihnachten ist mildes Wetter mit Südwestwind angesagt – mal sehen, wie das wird.
Bis bald
Guido
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