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Hit the road Jake 3: Back home?

Hit the road Jake 3: Back home? | Hammer Tackle

Liebe Leser, ihr habt euch mit Sicherheit gefragt, weshalb meine Blogs nicht so regelmäßig erscheinen, wie ich es mir zunächst vorgenommen hatte. Nun, lasst es mich erklären. Nach meiner Zeit in Holland besuchte ich noch meinen Buddy Guido in Frankreich. Zurück in meiner Heimatstadt Karlsruhe musste ich mich wieder grundlegend orientieren und die gesammelten Eindrücke sortieren. Die letzten Monate verbrachte ich fast gänzlich am Wasser.

Zurück zu finden, in das städtisch, gesellschaftliche Leben, fiel mir daher zunächst recht schwer. Nach Wochen, umgeben von Bäumen, Tieren und Vögeln, versetzte mir die Stadt einen ordentlichen Schlag vor den Kopf. Täglich andere Menschen zu sehen kam mir zunächst sehr fremd vor. Doch schnell lernte ich es wieder schätzen, meine Kontakte zu pflegen und im ständigen Austausch mit Freunden zu sein. Das regte natürlich auch viele Gedanken in mir an. Fragen nach meinen Prioritäten und Zielen waren das, was mich bewegte. Schnell merkte ich, dass meine Motivation zu Angeln sehr begrenzt war, und ich mich aktuell wieder deutlich mehr für das Klettern begeistern kann.

Diesem Gefühl folgend fuhr ich für einige Tage in ein großes Klettergebiet. Meine Energie am Fels auszulassen und mich innerlich für die nächsten Wochen zu fokussieren, schien mir der richtige Weg. Wie so oft zog mich das Klettern derart in seinen Bann, dass sofort klar wurde, wie wichtig regelmäßiges Training und Erfolge an der Wand für die kommenden Wochen sein würden. Denn unabhängig von meinen Leidenschaften stehe ich aktuell auch vor einigen Verpflichtungen, welchen ich gut nachkommen will. Ein Wettkampfteam mit motivierten Kindern trainiert sich nicht von selbst, schon gar nicht ohne klaren Kopf.

Da mich diese Aufgabe für die nächsten Wochen an Karlsruhe bindet, ist es gleichermaßen wichtig, mich in dieser Stadt zurecht zu finden. Dies hatte ich nämlich fast verlernt und erst jetzt komme ich nach und nach in eine angenehme Routine. Auch diese Tatsache zu erklären, liegt wohl bei mir. Beim Reisen im Auto zu leben ist deutlich leichter, als stationär in einer Stadt. Wichtig für mich sind dementsprechend zentrale Anlaufstellen, an denen ich immer wieder parken kann. Ruhepunkte um zu entspannen und Orte, an denen ich Wasser und Strom bekomme.

Doch vor einigen Tagen wurde ich brutal aus meinem Konzept gerissen. Eine Horde Milben nistete sich im armen Opel ein und biss mich unentwegt in den Nachtstunden. An Schlaf war teilweise nicht zu denken. Um die Plagegeister effektiv zu bekämpfen musste ich mein Auto komplett ausräumen, säubern und zusätzlich mit Killer-Gasen ausräuchern. Mir selbst blieb es nicht erspart, mich mit einer komischen Creme einzureiben. Kokosöl wäre mir bedeutend lieber gewesen!

Vielleicht versteht ihr jetzt, dass Angeln und auch das Schreiben sehr in den Hintergrund rückten. Denn auch wenn ich es mir immer wieder vornahm mich ans Schreiben zu setzten, die Muße und Inspiration fehlte mir. Für mich sehe ich das Schreiben als sehr freie, künstlerische Arbeit an. Deshalb will und kann ich es nicht erzwingen, etwas zu Papier zu bringen. Nur wenn es von selbst fließt, so wie gerade jetzt, in einem Café in der Innenstadt bei einem doppelten Espresso, hat es für mich Wert.

Natürlich verbrachte ich auch einige Nächte am Wasser, jedoch ohne nennenswerten Erfolg. Das Sommerloch scheint angekommen zu sein. Zudem sitzen unsere ursprünglich so friedlichen Gewässer voll mit Anglern. Um den Trubel zu umgehen reduziere ich meine Angelei lieber auf sehr kurze Zeitspannen. An freien Nachmittagen schwinge ich mich am liebsten auf das Rennrad, lediglich mit einer Rute und etwas Dosenmais bewaffnet, und fahre verschiedenste Gewässer ab. Immer wieder bieten sich so Gelegenheiten den ein oder anderen dicken Fisch abzugreifen.

Auch Sessions mit Freunden ziehe ich aktuell dem wirklich fokussierten Angeln vor. Manchmal hat es mehr Wert eine entspannte gemeinsame Zeit zu erleben, als verbissen seine eigenen Missionen zu verfolgen.

Auch wenn ich heute keine besonders spannende Angelgeschichte zu erzählen habe, kann ich euch an meiner aktuellen Situation teilhaben lassen. Der Gedanke, ich würde ein reines Lotterleben führen, ist definitiv fehl am Platz. Dafür kann ich zumindest versprechen, dass bald ein Flashback nach Holland und in die Hochzeit des Lockdowns folgen soll. Denn einige Geschichten wurden noch nicht erzählt und sollen nicht in Vergessenheit geraten.

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