Auf ins benachbarte Thüringen
Nach einem wie immer etwas schwierigem Abschied von Familie und Freunden ging es zuerst Richtung Thüringen. Mein Kumpel Clemens hatte über ebay- Kleinanzeigen ein gebrauchtes Banana- Boot besorgt, dass den Besitzer wechseln wollte. Außerdem wollten wir ein paar Tage gemeinsam an einem Hausgewässer von ihm fischen. Mit dabei, sein Kollege Simon. Es sollte also eine gesellige Runde werden.
Bei der Geselligkeit blieb es dann auch die gesamte Woche, der einzige “bessere” Fisch erwies mir in der vorletzten Nacht die Ehre. Die Zeit verging auch ohne viel Fischkontakt, wie im Flug. Nebenbei verpassten wir „El- Banano“ ein neues Gewand, grillten fast jeden Abend und verbrachten eine gute Zeit.
Socialfishing
Mit frisch folierter „EL- Banano“ auf dem Dach ging’s dann weiter zum nächsten geplanten Stopp: zu Christoph nach Dortmund. An einer Talsperre nahe seiner Heimat traf mein langjährigen Kumpel Martin mit dazu. Zu dritt verbrachten wir ein verlängertes Wochenende am See um unter anderem Christoph’s Geburtstag zu zelebrieren. Mit vielen Besuchern aus Christoph’s Kreisen wurde auch diese Session zu einem echten “Social – Event”. Darüber war ich vor meinem Start ins Ausland absolut nicht böse und genoss die gemeinsamen Tage in vollen Zügen.
Martin und Christoph konnten tatsächlich noch in den letzten Stunden die einzigen beiden Karpfen der vier Tage fangen. Der Geburtstagsfisch war Christoph vergönnt!! Nach Abfahrt vom See hatte ich noch meine Reifenpanne instand zu setzen, die ich mir bei Clemens am See kassiert hatte. In einer kleinen Reifenbude ließ ich mir zwei neue Schlappen aufziehen. Nach einem letzten Abend in Christophs vier Wänden starte ich am nächsten Morgen.
Der französischen Sonne entgegen
Nach einem kleinen Umweg über Belgien fuhr ich zielstrebig Richtung “Zentralfrankreich”. Auf dem Weg dorthin sollte ich am nächsten Tag auf “Wilko” und Anaka treffen. Die beiden waren auf dem Heimweg von ihrem einwöchigen Flitter-Urlaubstrip durch Südfrankreich. Unser Wiedersehen war schon längst überfällig und so schafften wir es, dass sich unsere Wege an einem wunderschönen See kreuzten. Der See vermittelte absolutes Urlaubsfeeling: Die Vans parkten wir direkt am Ufer zwischen schattenspendenden Bäumen, an denen wir in unseren Hängematten abhängen konnten und die französische Sonne genossen. Das fühlte sich so gut an!!
Drei Nächte blieben uns, bis es für die beiden zurück ins kalte Deutschland ging. In dieser Zeit fing Wilko unzählige Satzkarpfen, ich schaffte es konsequent (bis auf zwei bis drei Ausnahmen) die penetranten, völlig ausgehungerten „Piranhas“ vom Haken fern zu halten.
Als es mit Beginn des Wochenendes zunehmend voller in unserem kleinen Paradies wurde, war es passender weise, Zeit für die Abreise.
Allein on the Road
Von dort an ging meine Reise alleine weiter. Ich steuerte noch tiefer in die Zentralgebirgs Region hinein. Dort hatte ich bislang noch zu wenig Zeit verbracht, fühlte mich dort aber jedes Mal sehr wohl. Die Landschaft und die Vegetation unterscheiden sich komplett von der im Süden und die Temperaturen waren dort im Moment auch erträglicher.
Die kommenden Tage saß ich viel im Auto, steuerte diverse neue Seen an und schaute nach Stellen, die mehr oder weniger gut erreichbar waren. Durch mein fahrbares Zuhause habe ich aktuell mehr Lust darin unterwegs zu sein und „aus der Schiebtür“ zu fischen. Blöd nur, dass die einheimischen diese Stellen auch ganz genau kennen. Da die Ferienzeit in Frankreich gerade begonnen hat, war es schwierig, überhaupt einen ruhigen Platz zu finden. So drehte ich nicht selten und schon leicht gefrustet meinen 3,5 Tonner und quälte ihn zur nächsten Stelle…
Das Angelfieber ist wieder da
An einem gut befahrbaren Stausee mit über 200ha packte mich dann doch wieder das Angelfieber. Der schmale Einlauf des Sees wirkte durch im Wasser hängende Büsche bei aktuell noch hohem Wasserstand, sehr interessant. Ich holte also El- Banano vom Dach und verteilte meine vier Ruten…
Nach einer längeren Aufenthaltsphase in Deutschland mit den vielen gemeinsamen Stunden in Gesellschaft, war es für mich gewöhnungsbedürftig wieder alleine auf Tour zu gehen. Ich freute mich auf eine Zeit, in der ich wieder mehr Zeit für mich hatte, dennoch überkam mich immer wieder ein Gefühl von Einsamkeit. Ein Gefühl, welches mir durch meine Reisen in der Vergangenheit vertraut war und mit dem man von Zeit zu Zeit besser umzugehen weiß. Damit möchte ich sagen, dass so ein „freies Leben“ wie ich es nun schon zwei Jahre führe, nicht die ganze Zeit der gelebte Traum ist. Auch hier gibt es Höhen und Tiefen, die durchlebt werden müssen.
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