Einmal mehr sind einige Wochen ins Land gezogen, seit es einen Blog von mir zu lesen gab. Springen wir darum heute einige Wochen zurück. Wir befinden uns in der ersten Aprilwoche und erfreuen uns gerade am aufkommenden Frühling.
Es ist Nachmittag als ich den Opel über Feldwege an den malerischen Fluss lenke. Die Wolken waren am Mittag aufgerissen und warme Sonnenstrahlen lassen die vom Regen durchnässten Felder dampfen. Das Flussufer wird von tiefgrünen Pflänzchen gesäumt, nass vom Regen erscheinen sie in einem tiefen, saftigen Grün.
Wenig später: Mit einem kräftigen Zug bringe ich die Maschine zum knattern. Hebel auf Vollgas, der Bug hebt sich ordentlich aus dem Wasser und mit Vollgas geht es Strom ab. An beiden Uferseiten klatschen die Wellen gegen die Böschung, im Schlepptau die Falte, auf den Bugwellen tanzend. Die tief stehenden Sonne scheint mir wärmend ins Gesicht und der Fahrtwind fährt mir angenehm durch die Dreads. Ein neues Kapitel hat begonnen…
Das Frühjahr am Fluss ließ etwas auf sich warten. Doch einige Tage nach dem grandiosen Morgen in Görlitz, über welchen ich in meinem letzten Blog schrieb, zog es mich in der Abenddämmerung an das Ufer des Flusses. Mit einem Radler in der Hand beobachtete ich das vor sich hinschwappende Wasser bis weit in die Dunkelheit hinein. Immer wieder bildeten kleine Ringe an der Oberfläche, ein klares Indiz für aktive Kleinfische. Tatsächlich rollten auch von Zeit zu Zeit Brachsen und Döbel. Der Fluss war wieder zum Leben erwacht.
Dieser Abend war der Startschuss für mich, denn bis vor kurzem erschien mir der Fluss wie ausgestorben. Einige Nächte schlug ich mir an verschiedenen Stellen bereits um die Ohren, doch das mehr zum Zeitvertreib und um ein Gefühl für gewisse Bereiche zu bekommen. Jetzt wusste ich jedoch genau, sollte ich die Fische finden, so würde es auch sehr gut möglich sein sie zu fangen. Meiner Erfahrung nach ziehen die Karpfen im Fluss bereits recht früh im Jahr aus den Ruhezonen der Wintermonate. Dieses Jahr jedoch schien sich das Wasser durch den immer wiederkehrenden Frost und Schneefälle nur sehr langsam zu erwärmen. Umso wichtiger erschien es mir also, eben jene Ruhezonen zu finden.
Durch Spinntouren im vergangenen Herbst wusste ich von einer Tiefen Rinne und beschloss hier einen Versuch zu wagen. Am Abend davor fütterte ich ein einige Hände Boilies und lauschte anschließend noch lange in die Dunkelheit hinein. Kurz bevor ich wieder den Heimweg einschlug vernahm ich doch noch ein dumpfes Platschen. War es vielleicht tatsächlich ein Karpfen?
Am nächsten Tag kam Moritz angereist. Gespannt und voller Vorfreude fuhren wir also in der Abenddämmerung an den Platz und bereiteten alles penibel vor. Ich bin kein Freund von komplizierten Spielchen, ein scharfer Haken und gutes Futter sind mir jedoch sehr wichtig.
Als die Ruten lagen, genossen wir die abendliche Stimmung mit einem kühlen Bier und unterhielten uns scherzhaft über die kuriosesten Themen…
Doch unser unermüdlicher Redefluss wurde rapide von einem Dauerton unterbrochen. Nur knapp zwei Stunden und schon der erste Biss! Damit hatten wir nicht gerechnet. Nach einem kurzen Drill kescherten wir einen kleinen Schuppi, der schnell wieder schwimmen durfte. Wir freuten uns und gingen voller Erwartungen in die Nacht. Zu meiner Verwunderung passierte jedoch bis zum späten Morgen erstmal gar nichts. Erst als wir zwei Kaffee getrunken, gefrühstückt und ich schon die erste Rute ins Futteral gesteckte hatte, surrte plötzlich die Rolle der verbleibenden Rute los. Verrückt! Zum Vorschein kam ein alter, knarziger Schuppenkarpfen. Interessant zu sehen war, dass beide Karpfen noch Fischegel hatten und nur wenig Gegenwehr leisteten. Meine Vermutung, dass die Karpfen noch recht lethargisch in der Rinne lagen, fand ich dadurch bestätigt.
Natürlich waren wir zwei Abende später wieder zur Stelle. Am Vortag fütterte ich ein knappes Kilo Boilies und war mir sicher, dass die Karpfen schnell auf den Geschmack kommen würden.
Tatsächlich wiederholte sich das Spiel. In den Abendstunden kam der erste Biss, dann blieb es bis zum Morgen ruhig. Beim Kaffee trinken wurden wir dann jedoch gleich zweimal unterbrochen.
Allesamt waren es kurze, runde Schuppis. Die Freude über den Erfolg war riesig und meine Vorfreude auf die kommende Saison stieg ins unermessliche. Ich bin sehr gespannt welche Schätze es aus der Strömung zu bergen gibt und was noch alles auf mich zukommen wird. Eines ist gewiss: man weiß nie was als nächstes am Haken hängt…
Der restliche April verlief recht unspektakulär, denn das unbeständige Wetter machte das Angeln recht zäh. In meinem Kopf drehte es sich sowieso um etwas anderes: Das nächste große Abenteuer stand unmittelbar vor der Tür.
Über einen halben Monat würden Moritz und ich durch die schönste Natur touren, unvergessliche Momente Erleben, an unsere Grenzen stoßen und immer wieder zur Erkenntnis geraten, dass das Leben in und mit der der Natur unser Schlüssel zu Glück und Frieden ist. Natürlich will ich euch einige Bilder nicht vorenthalten.
Wie es uns jedoch tatsächlich ergangen ist ? Nun lieber Leser, dies ist eine Geschichte von der ich ein andres Mal genauestens berichten will…
Sei gespannt…
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