Einige Wochen sind seit meiner Zeit in Holland vergangen, jedoch will ich euch das dort passierte nicht verschweigen. Lasst uns heute also das schöne Holland von seiner ländlichen Seite betrachten.
Schon seit Tagen baut sich ein lebhafter Wind aus Süden auf. Heute morgen weht er schon fast sturmartig meinem Ufer entgegen. Ich befinde mich abseits der großen Städte an einem großen, klaren Baggersee. Bereits letztes Jahr fischte ich hier, damals jedoch als Einziger am gesamten See. Dieses Jahr ist fast jeder Platz besetzt, nur direkt am Parkplatz fand ich ein freies Plätzchen. Eigentlich bin ich nicht hier um fokussiert zu angeln, mein Auto aufzuräumen steht an der Tagesordnung.
Die Zeit in den Städten war einmal mehr sehr aufregend, jedoch auch anstrengend. Etwas Pause war bitter nötig. Sowieso verspürte ich Lust mit meinem Rennrad durch das weitreichende Weideland zu fahren.
Bei einer dieser Radtouren stieß ich zufällig auf ein malerisch mäanderndes Flüsschen. Und tatsächlich fand ich in einem kleinen Nebenarm einige laichende Karpfen. Unter ihnen ein großer, orangener Koi. Augenblicklich verdrehte er mir den Kopf. Logisch, dass ich direkt hier zu angeln begann. Doch die gleißende Sonne förderte die Lust der Karpfen, nicht deren Hunger. Stundenlang schossen sie durch das Kraut und zeugten hoffentlich viele Nachkommen. Am nächsten Tag allerdings regnete es morgens und ich sollte meine Chance bekommen. Zwei schöne Schuppis fing ich auf PopUps, vom Koi fehlte jedoch jegliche Spur.
Mehr als zufrieden traf ich mich etwas später mit Mark Van der Zouw alias Carpfreaks an einem großen Fluss. Immer aufs Neue, wenn wir zwei Verrückten uns treffen, entstehen denkwürdige Zeiten. Auch dieses Mal sollte es nicht anders sein. Zwar war es uns nicht vergönnt, ein Doppelbild zu schießen, dafür hatten wir wie immer einen heiden Spaß und tolle Gespräche.
Besonders in Erinnerung blieb mir eine durchgemachte Nacht, in der der wir ein Produkt-Shooting für eine namenhafte Firma machten. Man muss bemerken, dass Mark Photograph von Beruf ist ist. Zweifelsohne einer der Besten, denen ich bis jetzt über den Weg gelaufen bin. Mit ihm zu arbeiten und von ihm zu lernen ist immer sehr besonders und unglaublich inspirierend.
Morgens um halb 5, nach getaner Arbeit beschloss ich wieder an diesen tiefen, klaren Baggersee zu fahren um mein Auto aufzuräumen und die frühen Morgenstunden fürs Fischen zu nutzen. Nachtangeln war hier leider nicht erlaubt. Mit müden Augen pfefferte ich kleine PopUps in den Wind und legte mich sofort schlafen. Ich war fix und fertig.
Tatsächlich bekam ich wenig später einen Biss und fing den wohl kleinsten Schuppi im ganzen See. Egal, die Freude war groß und das Bild mit dem Selbstauslöser spricht Bände.
Zum Nachmittag hin war ich wieder ausgeschlafen und spazierte eine Runde um den See. An einer steilen Uferkante fand ich einige Fische und fing einen von Ihnen, erneut auf einen sehr kleinen PopUp. Mit zwei Fischen aus dem See konnte ich mehr als nur zufrieden sein, schließlich saß der ganze Tümpel voll mit Anglern und es wurde kaum gefangen.
Natürlich liegt mein Fokus beim Reisen hauptsächlich beim Angeln, allerdings genieße ich es auch ungemein, mich einfach durch die Gegenden treiben zu lassen und meine Tage mit kochen, lesen und Sport zu füllen. Wenn man schon die Möglichkeit hat, derart Zeitlos zu leben, ist es das Schönste dies auch voll auszuschöpfen. Vor allem wenn einem ein Fasan vors Auto läuft, steht kochen an erster Stelle…
Die letzten Tage verbrachte ich in diesem Sinne und der Tag der Abreise kam viel zu schnell. Holland hatte mich einmal mehr komplett in seinen Bann gezogen. Schönste ländliche Gegenden laden zum entspannen ein, alte Städte voller Leben erstrahlen in den verschiedensten Farben und an jeder Ecke findet man die unterschiedlichsten Gewässer mit tollen Angelmöglichkeiten. Big Ups Holland, auf baldiges Wiedersehen…
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