Mal wieder ein Winter im Warmen
Mein letzter Blog und meine letzte Angelsession endeten in Südfrankreich, als dort das Wetter schlecht wurde, mit den Worten: „Ein guter Moment, um die Reise fortzusetzen“. Das ist nun schon mehr als 3 Monate her. Während dieser Zeit habe ich viele schöne Erlebnisse gehabt, wunderschöne Eindrücke sammeln können und großartige Menschen kennen lernen dürfen. Es hat sich schon fast zu einer Gewohnheit etabliert, den Winter irgendwo im Süden zu verbringen. Den deutschen Winter zu entfliehen und etwas Abstand von den Geschehnissen und Negativmeldungen der Medien zu bekommen, die die letzten beiden Jahre scheinbar kein Ende nehmen. Zugegeben ist das ein ziemlicher Luxus, den ich mir da leiste, solange ich aber in der Lage dazu bin, möchte ich versuchen diese Gewohnheit weiter zu etablieren. So verbrachte ich nun den dritten Winter in Folge, außerhalb Deutschlands in wärmeren Regionen. Das zweite Mal verschlug es mich nach Andalusien, eine der wärmsten und wettertechnisch stabilsten Regionen auf dem europäischen Festland.
In den dreieinhalb Monaten hielt ich mich fast ausschließlich an der Küste auf, da genau dort auch das schönste Wetter zu erwarten ist. In dieser Zeit hatte ich unvergessliche Momente, traf auf neue- und altbekannte, inspirierende Leute, die das Reisen zu dem machen, was es für mich ist: Ein Austausch unter Gleichgesinnten.
Zeit für eine Abwechslung
Das Angeln fehlte mir dabei kaum, stattdessen widmete ich meine Zeit anderen Dingen, wie dem Surfen und dem Weiterbilden unterschiedlicher Bereiche und Fähigkeiten. Auch um meine Kosten gering zu halten, blieb ich in diesem Winter ziemlich sesshaft, fuhr nur wenig mit dem Auto herum und verbrachte viel Zeit an ein und denselben Plätzen und umgab mich die meiste Zeit mit denselben Leuten. Als ich merkte, dass ich mal wieder eine Veränderung brauchte und das Wetter (so dachte ich), auch im Inland langsam frühlingshaft werden sollte, verabschiedete ich mich von meinen Freunden und fuhr ins Landesinnere.
Spontaner Besuch
Mitte März kündigte sich das zweite Mal Besuch aus Deutschland an. Für die gemeinsame Zeit mit Alice stand dieses Mal jedoch keine warmen Temperaturen und die Sonne im Süden auf dem Plan, nein dieses Mal sollte es Angeln gehen und das bei ziemlich widrigen Umständen im spanischen Inland. Im Gegensatz zum Vorjahr, in dem ich zur selben Zeit in der Extremadura angelte, waren die Bedingungen deutlich unangenehmer: Nicht nur, dass das Wetter regnerisch und kalt war, es befanden sich auch sehr viele Angler am See. Von den Umständen nicht gerade begeistert, suchten wir uns einen Platz, den ich noch vom letzten Jahr kannte und an dem ich mich in gute Distanz zu anderen Anglern befand. Dank des neuen Allrad Sprinters musste ich mir beim Befahren der Wege und dem Aufsuchen solcher Stellen keine wirklichen Gedanken mehr machen- trotz des teilweise sehr durchgeweichten Bodens.
Schlechtes Wetter aber die Fische laufen
Angekommen an der anvisierten Stelle, machte ich mich ans Aufbauen und Auslegen der Ruten. Das Kraut hatte im Vergleich zum Vorjahr massiv zugenommen. Mit dem Boot steuerte ich zuerst ein Krautfeld etwa hundert Meter vom Ufer entfernt, an. Leider war auch die komplette Fläche davor so verkrautet, dass dort ans Ablegen der Ruten nicht zu denken war. Nach mehrminütiger Location fand ich dennoch drei vielversprechende, krautfreie Spots für meine Ruten. Nach einer ruhigen ersten Nacht meldete sich am nächsten Tag eine meiner Ruten im strömenden Regen mit einem Dauerton. Schnell die Regenklamotten übergeworfen, ruderte ich dem Fisch entgegen. Nach einem aufregenden Drill mitten in einem Krautfeld konnte ich einen Schuppi landen. Ich war happy über den ersten Fisch des Jahres und konnte die Freude gemeinsam mit Alice, die die Fotos schoss, teilen. Trotz der Wetter Bedingungen tagsüber, die angeltechnisch sehr vielversprechend waren, bissen die folgenden drei Fische, die ich fing, alle nachts. Ab dem zweiten Tag legte sich ein orangener Schleier, vom Saharastaub hervorgerufen über den kompletten See- vielmehr über das komplette Land. Eine magische Szenerie. Insgesamt verbrachten wir nur vier Tage an diesem Spot, da am Wochenende wie so oft an diesem See ein „Enduro“ stattfinden sollte. Dafür wurden schon vorher die Stellen abgesteckt- unter anderem auch unsere. Also hieß es zusammenpacken und Abfahrt. Da der Flieger von Alice ohnehin schon wieder in zwei Tagen gehen sollte, machten wir uns auf, in Richtung Madrid, mit dem Plan anschließend wieder allein zurück zum See zu fahren.
Wie es aber so oft ist, kam es am Ende anders als geplant.
Fortsetzung folgt…
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