Überall Badegäste und Camper
An den Gewässern in der Region bei meinem Kumpel Sebastien war aktuell einfach zu viel los… Ich hatte keine Lust mich unter die Menge der Badegäste und Camper zu mischen. Am liebsten wäre ich einfach mal in eine ganz andere Region in Frankreich gefahren, wartete aber noch die Lieferung des Gasadapters, den ich brauchte, um die französischen Gasflaschen im Camper zu nutzen. Leider werden diese aus China zu meinem Kumpel Sebastien geliefert. Das band mich etwas an die Region…
Planänderung
Zurück am “Holzsee” keine 2 Stunden Fahrt entfernt, traf ich nach kurzer Stellensuche auf den Deutschen Angler Christian. Er war alleine zum Angeln in Frankreich unterwegs und wir verstanden uns auf Anhieb gut. Kurz entschlossen entschieden wir am nächsten Tag gemeinsam zum Gewässer zu fahren an dem ich letzte Woche schon mit Micha und seiner Freundin saß und den alten Schuppi zweimal fing.
Der Plan war eigentlich ein anderer, da ich in der letzten Zeit oft genug im Auto saß, wollte ich mal wieder ein paar Tage rasten. Durch Christian schöpfte ich jedoch neue Motivation zum Angeln. Außerdem weiß man durch das allein Reisen Gute Gesellschaft immer mehr zu schätzen, also sollte es wieder 2,5 Stunden in Entgegengesetzte Richtung gehen…
Der Schock
Leider wurden aus den 2,5 Stunden deutlich mehr… Meine Hündin Mara fing während der Fahrt an, sich sehr merkwürdig zu verhalten. Als ich irgendwann realisierte, dass es nicht einer ihrer “normalen” Macken ist, sondern ihr es wirklich nicht gut ging, hielt ich auf einem Parkplatz, um kurz zu sehen was ihr fehlte. Sie machte den Eindruck völlig neben sich zu stehen, wie auf Drogen…Ich war mir sicher, dass sie mal wieder irgendwelchen herumliegenden Unrat gefressen hat und diesmal etwas Unverträgliches dabei gewesen war. Ich kontaktierte meinen Kumpel Sebastien, er suchte mir einen Tierarzt in der Nähe heraus. Dummerweise war gerade Sonntag und es gab nicht viele Ärzte mit Bereitschaft. Einige Fahrminuten entfernt lag der Tierarzt, der geöffnet hatte. Es wurde aber direkt auf den Sonntagszuschlag hingewiesen. Nach längerer Wartezeit teilte mir die Ärztin mit, dass Mara vor Ort bleiben muss, um sie durchzuchecken. Ein ungutes Gefühl. Noch nie musste ich Mara bei einem Arzt zurücklassen, ohne zu wissen was genau Sache ist.
Da Christian und Ich sicher waren, dass sich die Untersuchungen und der Rückruf hinziehen können, fuhren wir die noch vor uns liegende Stunde zum anvisierten See. Mein Gefühl war alles andere als gut und ich hatte den gesamten Tag ein flaues Gefühl im Magen. Das Angeln spielte für mich keinerlei Rolle mehr. Ich wartete nur auf einen positiven Anruf vom Arzt.
Als wir eine kaum passierbare Stelle am See erreichten, an der wir uns nur bis zum nächsten Tag aufhalten wollten, bekam ich am Abend den Anruf Mara müsse noch bis zum nächsten Tag in der Tierklinik bleiben.
Aufatmen
Das erste Mal seitdem ich sie habe, verbrachten wir die Nacht getrennt voneinander, ein merkwürdiges Gefühl. Der erlösende Anruf kam am nächsten Morgen, Mara sei wieder deutlich fitter. Ich düste also los und holte sie ab. Mit 300€ weniger im Portemonnaie und ohne genaue Diagnose vermutete man wie zu erwarten, dass sie etwas Ungenießbares gefressen hatte. Froh sie wieder an meiner Seite zu haben, ging es für eine weitere Nacht zurück zum See wo Christian auf uns wartete. Die Aktionen blieben aus also wollten wir etwas ändern. Die Angelei von Christian und mir war ähnlich: Beide sind wir keine Freunde von tagelangen Sessions an einer Stelle und dem Einsatz großer Futterkampagnen, viel mehr versuchten wir die Fische zu finden…
Wieder hinters Steuer
Nach kurzem umherirren am See waren wir unsicher was wir tun sollten und fuhren wieder zurück zum Holzsee, an dem wir uns kennenlernten. Während der Fahrt merkte ich schon, dass das viele herum Fahren langsam auf mein Gemüt schlug und ich fühlte mich mehr und mehr unausgeglichen. Gott Sei Dank waren mitten in der Woche, viele Stellen am See frei und wir entschieden uns für das flache See Ende. Eine Nacht blieben wir dort, ich fing zwei kleinere Fische, die ich aber direkt zurücksetzte. Am nächsten Tag flüchteten wir vor dem angesagten Wind, um nach einer windgeschützteren Ecke zu suchen. Die von mir angesteuerte, war dummerweise schon besetzt. Wir irrten um den See herum, um am Ende einzusehen, das uns nix zusagte oder passend zum aufkommenden Wind war. Also wieder weiter. Wir fuhren zu Sebastien, denn dort war nach 4 Wochen nun endlich mein ersehnter Gasadapter angekommen. Am See in der Nähe, suchten wir uns eine noch freie Stelle ganz am Ende des Sees. Angeltechnisch nicht ideal, aber wir hatten zumindest eine Stelle. Um uns herum- in der letzten Zeit schon ganz normal: zahlreiche Badegäste und Campingfreunde. Am Abend fing ich tatsächlich noch einen kleineren Schuppi, den ich ebenfalls direkt wieder schwimmen ließ.
Endstation
Die letzten Tagen waren enorm heiß und man hielt es nur noch im Schatten aus. Eine weitere Nacht blieben wir am See, Fischaktionen hatten wir keine weiteren. Unsere Area schien wie ausgestorben. Christian plante einen erneuten Gewässerwechsel, ich wollte abwarten bis er vor Ort die Lage gecheckt und eine ansprechende Stelle bezogen hatte. Gegen Mittag dann die positive Meldung das die vorher auserkorene Stelle frei war. Ich zog also nach und erreichte den See, an dem wir vor einigen Tagen auf die Diagnose von Mara warteten.
Was für ein hin und her. Ich war genervt aber sicher, dass es diesmal die letzte gemeinsame Station für Christian und mich war. Ich hatte die Nase voll vom im Auto sitzen. Das voraus gesagte Wetter am See war erfolgsvorsprechend also präparierte ich noch am Abend die Ruten. Am nächsten Tag kam auf eine Rute von Christian ein ganz langsamer Ablauf. Ein guter Spiegler landete nach einem Drill vom Ufer im Kescher. Wir feierten den Fisch gemeinsam. Außer drei weiteren Welsen ist zu meiner Verwunderung trotz bester Bedingungen bis jetzt nix weiter passiert. Egal, habe ich wenigstens Zeit einen neuen Blog zu schreiben! 😉
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