Es ist endlich soweit! Der März ist da! Mit ihm zeigen sich die Krokusse, Schneeglöckchen, die Kröten beginnen zu laichen und die Zugvögel kommen auch schon bald wieder zurück. Der Großteil des Winters ist schon überstanden! Nach vielen Jahren, in denen ich quasi den kompletten Winter im Süden Europas verbracht und die Sonne dort genossen habe, spüre ich dieses Jahr wieder wie schön der März sein kann, wenn man die kalten und dunklen Monate des Winters zuhause überstanden hat. Ja, am 21. März ist wieder Tag-und Nachtgleiche und die Tage werden schon wieder länger als die Nächte.

Der März lockt dieses Jahr gleich zu Beginn mit traumhaft sonnigem Wetter in Süddeutschland. Ich weiß allerdings noch gar nicht richtig, wo ich anfangen soll. Denn ich muss gestehen, dass ich mein Angeln in Deutschland im März das letzte Jahrzehnt komplett vernachlässigt habe. Davor war ich in Belgien (wo ich 5 Jahre gewohnt habe) und in Deutschland vor allem an kleinen und flachen Gewässern im März erfolgreich. Da geht es schon viel schneller los als im tiefen Baggersee. Doch wenn man weiß wo, kann man selbst am Baggersee schon im März Erfolg haben.

Angeln an flachen, ufernahen Stellen ist der Schlüssel zum Erfolg. Viel Futter braucht es dabei nicht. Die Location ist das A und O. Mit flach meine ich auch wirklich flach. Da sind zwei Meter oft schon etwas zu tief. Klar kann man auch tiefer angeln, da es oft die kleineren Karpfen sind, die gleich im Flachen aktiv werden. Die dicken Rogner mischen sich jetzt schon ungern unter die wuselige und wahrscheinlich schon bald notgeile Bande. Etwas tiefer können also die Chancen auf eine dicke Lady besser sein. Wer diese Chance also nicht verpassen will, der kann ruhig eine Rute auch noch etwas tiefer legen.


Da ich die letzten Jahre aber vor allem in Spanien und Frankreich unterwegs war, teile ich auch gern meine Erfahrungen im März an den großen Stauseen. März ist in Spanien die ganz heiße Zeit, um noch eine dicke Dame - oder einen stattlichen Herren - vor dem Laichen fangen zu können. In der Regel sucht man diese bereits in den Laichgebieten, wo sie sich schon viele Karpfen ein paar Wochen zuvor einfinden. Flache Buchten, Flusseinläufe, Schilf- und Krautfelder: Nie ist es einfacher Karpfen zu finden als im Frühjahr. In der heutigen Zeit wird dazu gern mal die Drohne ausgepackt, meistens reicht aber auch ein Schlauchboot mit leisem E-Motor oder ein Bananaboot (mit Hammer Siz) und starke Ruderarme. Und das Beste daran: Weil die Karpfen jetzt so flach fressen, kann man mit der Polbrille, dem Aquascope oder der Unterwasserkamera auch ganz einfach erkennen, wo sie fressen. Dazu sucht man frisch aufgewühlte Bereiche mit Fraßlöchern im Schlamm zwischen einem halben und vier Metern Tiefe.


Vergesst die Popups nicht! Gerade im Frühjahr können die aufgedrehten Rogner an keinem Popup einfach vorbeischwimmen. Meine Erfahrung war dabei, dass man entweder einen Popup fischt, der als Nahrung identifiziert wird (zB selber gemacht mit Kork- oder Styroporkugel und gutem Boilieteig drumherum geknetet und danach kurz gekocht) oder einen Popup, der sie visuell reizt. Die Farbe Gelb hat sich bei mir dabei als am attraktivsten herausgestellt. Ich denke mal, dass das mit der bevorstehenden Laichzeit zusammenhängt. Denn fast alles Fischeier sind gelb und sie ziehen entweder die Milchner zum milchen an oder sie stehen auf dem Speiseplan von andersartigen Fischen. Angelt mal einen gelben Popup zum Beispiel in der Nähe von laichenden Brassen. Fette Karpfen sind da niemals weit.


Also genießt die singenden Vögel, die sprießenden Pflanzen und die Suche nach schon hungrigen Karpfen. Schaltet euer Handy am besten aus und genießt einfach das, was ihr am liebsten macht: Angeln!
Peace
Alex

Hinterlasse einen Kommentar
Alle Kommentare werden vor der Veröffentlichung geprüft.
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.