Die letzte Nacht am „Wohlfühlspot“
Als ich den letzten Blog an meinem „Wohlfühlspot“ direkt am See in traumhafter Lage schrieb, verweilte ich schon 9 Tage dort. Nicht wirklich erfolgreich mit 2 Karpfen auf der Habenseite. Trotzdem fühlte ich mich dort unheimlich wohl und blieb noch zwei weitere Nächte. Nachdem ich bis zum letzten Abend keine weiteren Aktionen hatte, wollte ich in der letzten Nacht alle Ruten noch einmal anders legen. Also probierte ich nahe der gefischten Spots einfach andere Tiefen. Legte eine Rute direkt ins tiefe Flussbett, eine andere landete direkt im Steilufer. Es war Vollmond und am Abend wurde es endlich etwas windstill. Nachdem ich einige Fotos vom aufgehenden Mond schoss, genoss ich noch etwas die Ruhe und legte mich bei Zeiten in den Van.
Eine magische Nacht
Noch vor Mitternacht hatte ich einen Lauf, für den ich diesmal ins Boot stieg, um nicht wieder einen Verlust an der steilen Uferkante zu riskieren. Ich hoffte das es nicht wieder ein Wels war konnte aber im hellen Mondlicht einen guten Spiegler an der Oberfläche erkenne, der kurze Zeit später in meinem Kescher landete. Ich war zufrieden. Hatte es sich doch gelohnt noch eine weitere Nacht zu bleiben! Nach der Fotosession legte ich schnell wieder die Rute. Schon beim zurückrudern hörte ich wie eine andere Rute ablief. Von einem Moment auf den anderen schienen die Fische einfach da zu sein. Ich legte einen Zahn zu und drillte diesmal vom Ufer. Ein weiterer schöner Spiegler, der im tiefen Flussbett gebissen hatte, perfekt! Das Ruten neu legen war die richtige Entscheidung oder war es einfach nur eine besondere Nacht,- oder der Vollmond?! Diese Fragen konnte ich mir nicht beantworten und bis zum nächsten Morgen konnte ich zwei weitere Fische fangen. Vier Fische in einer Nacht! In den 10 Nächten davor fing ich ganze zwei. Wieder einmal zeigte mir das sich das ausharren in den Stauseen manchmal lohnen kann. Die Fische ziehen oft große Distanzen umher bis sie plötzlich in das beangelte Areal kommen oder durch irgendeinen äußeren Faktor das Fressen deutlich verstärken. Die Fische bissen auf Spots in völlig unterschiedlichen Tiefen die weit voneinander entfernt lagen.
Bis zum Mittag wartete ich ob die Fangserie der Nacht noch weiter anhält, hatte jedoch ab der Dämmerung keine Aktion mehr. Die Fische schienen weiter gezogen zu sein. Es war also Zeit für mich weiter zu ziehen, vor allem aber musste ich dringend einkaufen. Vorher fuhr ich noch bei zwei englischen Teams vorbei, die mir berichteten, dass sie keine Aktionen in dieser für mich besonderen Nacht hatten.
Good Times- Bad Times
Weiter ging’s zum nächsten Supermarkt. Ich war an diesem Tag trotz des Erfolgs der letzten Nacht nicht in bester Stimmung. Seit einer Weile plagten mich Magen-Darm-Beschwerden, die immer mehr auf meine mentale Verfassung schlugen. Ich suchte mir am Nachmittag einen Spot an einem See ganz in der Nähe, um einfach nur nichts zu tun. Ich hatte weder Lust zu angeln noch Sport zu machen, womit ich mich im Normalfall immer zu guter Laue verhelfen kann. Ich ging zeitig schlafen, damit ich am nächsten Tag hoffentlich wieder besser drauf sein würde.
Der nächste Tag begann mit einem kurzen Spaziergang und einer Sporteinheit. Währenddessen meldete sich mein Kumpel Christian, der sich zusammen mit seiner Freundin Katha hier im Süden ankündigte. Das nächste Ziel stand also fest. Wir wollten zusammen ein paar Tage an einem See etwas entfernt von meinem aktuellen Spot verbringen. Nach einem sehr fahrintensiven Tag, der meiner Verfassung sehr gut tat, kam ich erst gegen 8 am See an. Übersetzen war angesagt also belud ich mein Boot und ruderte im dunkeln los.
Vier Nächte in Gesellschaft
Mit vollgepacktem Boot trieb ich in der Dunkelheit über den See doch von Christian und Katha war keine Spur. Ich hatte weder einen Punkt bekommen noch ging Christian ans Telefon. Nach mehrmaligen Anrufversuchen erreichte ich ihn doch, leider mit der schlechten Nachricht, dass sie am anderen Ende des Sees saßen. Ich legte mich also in die Riemen und ruderte locker 3 Kilometer zum Platz der beiden. Nach circa einer Stunde überfahrt saß ich kurze Zeit später mit einem Glas Rosè bei den beiden. Nach einem guten Abendbrot legten wir uns irgendwann nach Mitternacht nieder. Die Ruten machte ich erst im Laufe des nächsten Tages klar, an dem Christian schon die ersten Aktionen hatte.
Für mich lief es schleppend und ich konnte in den 4 Nächten, die wir zusammen verbrachten, nur einen Fisch landen, ein anderer stieg im Drill aus.
Am einzigen Regentag der Woche beschlossen wir abzureisen, um am Abend noch im Restaurant essen zu gehen. Die Sachen trockneten wir an unseren Autos auf dem naheliegenden Campingplatz. Es war gut dort mal wieder eine warme Dusche zu nehmen und die Klamotten in einer richtigen Waschmaschine waschen zu können.
Die Realität des Lebens
Nach einer Nacht auf dem Campingplatz verabschiedeten wir uns. Die beiden wollten zum Surfen an die Atlantikküste. Für mich stand am nächsten Tag ein Arzt Besuch an… Ich fuhr also am Nachmittag an einen See unweit von der Praxis entfernt und schmiss- wo es sich doch anbot, drei Ruten raus.
Durch meine anhaltenden gesundheitlichen Beschwerden wurde ich immer wieder in nachdenkliche Phasen versetzt, die mir zeigten, dass das Leben im Ausland in solchen Situationen deutlich schwieriger ist als in der Heimat. Die Sprachbarriere ist dabei das größte Problem aber auch das Leben im Auto hat in manchen Situationen so seine Kehrseiten. Ich bin froh mittlerweile mehrere Kontakte in Frankreich zu haben, bei denen ich weiß, dass sie in speziellen Situationen helfend an meiner Seite stehen. Vor allem mein Kumpel Sebastien der mir immer wieder helfend zur Seite steht und den Arzttermin für mich besorgte, war immer wieder eine unglaublich große Hilfe!!
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